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Telefon-Mediation – Mähen mit Hindernissen

Herr K ruft mich an. Er habe vor 6 Wochen bei einem Händler für landwirtschaftliches Gerät, Herrn C, bei dem er regelmäßig Ware bezieht, eine Mähmaschine erworben, die er für einen Auftrag, den er in ca. 100 km Entfernung angenommen habe, dringend gebraucht habe. Die Maschine kostete 5000 €, K habe später bezahlen wollen, womit C einverstanden gewesen sei. Die Maschine sei dann bereits nach einer Woche zum ersten Mal defekt gewesen. Er habe sich telefonisch an den Händler gewandt, der habe ihm eine Werkstatt in der Nähe empfohlen und versprochen, für die Kosten der Reparatur aufzukommen. Herr K habe die Kosten für die Reparatur vorverauslagt. Die Maschine sei in 2 Tagen repariert worden, Herr K sei zu dieser Zeit schon mit seiner Arbeit in Verzug gewesen. Nach weiteren 2 Tagen sei derselbe Mangel wieder aufgetreten, Herr K, der sich verpflichtet hatte, die Mäharbeit in einer bestimmten Zeit durchzuführen und dem bei nicht rechtzeitiger Erfüllung eine Vertragsstrafe drohte, habe sich daraufhin eine andere Maschine gekauft und seinen Auftrag rechtzeitig beendet. Die erste Maschine wurde zwischenzeitlich wieder repariert. Herr K habe noch keine Rechnung für die zweite Reparatur erhalten. Herr C habe ihn nun in einem Brief aufgefordert, die vollständige Kaufpreissumme zu entrichten und ihm hierfür eine Frist von 5 Tage gesetzt. Herr K möchte die Maschine an C zurückgeben. Er wäre bereit, eine Summe von 1.000 € an C dafür zu entrichten, dass er die Maschine genutzt habe.

Ich telefoniere mit C. Dieser teilt mir Folgendes mit: Er habe lange überlegt, wie er sich in dieser Angelegenheit verhalten solle. Herr K sei ein guter Kunde von ihm, man habe sich bisher immer gut verstanden. Nun habe sich Herr K aber überhaupt nicht mehr bei ihm gemeldet, weder wisse er, was mit der Maschine sei, noch habe Herr K diese bezahlt. Er ist froh, dass Bewegung in die Sache kommt und findet das Verfahren der telefonischen Streitschlichtung gut. Ich schildere Herrn C, wie sich Herr K die Lösung des Problems vorstellt. Herr C gibt zu bedenken, Herr K hätte die Maschine von Anfang an mieten können, man habe über die Möglichkeit gesprochen, Herr K habe aber bewusst Abstand von einer Miete genommen und sich für den Kauf entschieden. Er selbst habe inzwischen eine neue Mähmaschine für den Verkauf erworben, er habe immer nur eine solche Maschine vorrätig. Er selbst schlägt folgende Lösung vor: Er selbst zahlt beide Reparaturen, Herr K entrichtet den vollen Kaufpreis und verkauft die Maschine selber. Ich übermittle den Vorschlag an Herrn K, der zu bedenken gibt: im Internet würden zu viele solcher Maschinen von Nichthändlern angeboten. Es sei unwahrscheinlich, dass er einen guten Preis erzielen würde. Die Maschinen würden viel günstiger angeboten werden. Herr C dagegen sei in einer besseren Verkaufsposition, er sei als Händler bekannt und genieße ein gewisses Vertrauen bei seiner Kundschaft. Er selber, Herr K,  habe sich auch aus diesem Grunde gegen ein anonymes günstigeres Internetangebot und für den ihm bekannten Händler entschieden. Er macht den Vorschlag, Herr C solle die Maschine in Kommission verkaufen, er selber würde die Reparaturen bezahlen und eine Summe von 200 € an C, so dass insgesamt ein Gegenwert von einer realistischen Mietsumme für die genutzte Zeit herauskommen würde. Herr C könne dann außerdem den Kaufpreis behalten. Herr C bittet sich zunächst Bedenkzeit über den Vorschlag aus und ruft mich am nächsten Tag zurück. Er könne die Argumente von K gut nachvollziehen und sei deshalb mit dem Vorschlag einverstanden.

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